Israelische Kriegsausweitung in Gaza laut Experte militärisch sinnlos und innenpolitisch motiviert

Der Politikwissenschaftler und Militärexperte Carlo Masala hat scharfe Kritik an den israelischen Plänen zur Ausweitung des Krieges im Gazastreifen geäußert. „Sicherheitspolitisch und militärisch macht die Entscheidung überhaupt keinen Sinn“, sagte der Professor für Internationale Politik an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Das israelische Sicherheitskabinett hatte sich für eine Ausweitung des Krieges im Gazastreifen ausgesprochen und unter anderem entschieden, Gaza-Stadt einnehmen zu wollen.

Masala bezeichnete den Vorstoß als „rein innenpolitisch motiviert“. Es sei der Versuch von Premierminister Benjamin Netanjahu, sich an der Macht zu halten. „Eine Ausweitung des Einsatzes gefährdet die Soldaten der IDF, einer Armee, die nach 22 Monaten Krieg an mehreren Fronten schon ziemlich ausgezehrt ist. Das gefährdet auch das Leben der israelischen Geiseln“, sagte der Politikwissenschaftler.

Selbst wenn es Israel gelingen sollte, den Gazastreifen zu besetzen, sei mit Widerstand zu rechnen. „Die Hamas und andere terroristische Gruppen dürften dann neuen Zuwachs bekommen. Und Israel wird definitiv international noch mehr isoliert werden“, warnte Masala.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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