IWF hebt Konjunkturprognose für Deutschland leicht an

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland leicht angehoben. Für 2025 gehen die Experten aus Washington nun von einem Wachstum von 0,1 Prozent aus, im April war der IWF noch von einem Wachstum von 0,0 Prozent ausgegangen. Für 2026 rechnet der Währungsfonds weiterhin mit einem Wachstum von 0,9 Prozent.

Deutschland würde damit 2025 weiterhin das Schlusslicht unter den betrachteten wirtschaftsstarken Ländern bleiben. Für die Eurozone wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet, 0,2 Prozentpunkte mehr als im April, und weltweit soll die Wirtschaft um 3,0 Prozent zulegen. Global wurden die Erwartungen damit seit April um 0,2 Prozentpunkte nach oben geschraubt.

Für die USA erwartet der IWF noch ein Wachstum von 1,9 Prozent, nachdem im April ein Wachstum von 1,8 Prozent prognostiziert worden waren. Im Januar rechneten die Ökonomen noch mit einem Wachstum von 2,7 Prozent für die US-Wirtschaft. Für China wurde die Prognose von 4,0 Prozent im April auf 4,8 Prozent erhöht. Das Wachstum der russischen Wirtschaft schätzt der IWF nun auf 0,9 Prozent, nachdem im April noch 1,5 Prozent erwartet worden waren.

Der IWF warnte, dass die wirtschaftliche Unsicherheit weiterhin erhöht sei. Die Experten verwiesen darauf, dass die Aussetzung der höheren Zölle für die meisten Handelspartner der USA am 1. August auslaufen soll und dass die US-Regierung im Juli einigen Handelspartnern mit der Einführung von Zöllen gedroht hat, die sogar noch höher sind als die am 2. April angekündigten.

Zudem warnte die UN-Sonderorganisation vor möglichen Folgen der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. „Eine Eskalation der geopolitischen Spannungen, insbesondere im Nahen Osten oder in der Ukraine, könnte neue negative Angebotsschocks für die Weltwirtschaft mit sich bringen. Schifffahrtsrouten und Lieferketten könnten unterbrochen werden, während die Rohstoffpreise steigen, insbesondere wenn die Versorgungsinfrastruktur beschädigt würde“, heißt es in dem Bericht. Das würden das Wachstum dämpfen und den Inflationsdruck wieder anfachen. „Die Zentralbanken könnten mit schwierigeren Kompromissen konfrontiert werden, da sie bereits mit den Herausforderungen des Handelsumfelds zu kämpfen haben“, so der IWF.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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