Verkehrsexperte fordert zügige Bahnreformen nach österreichischem Vorbild

Der Verkehrsexperte des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Thomas Puls, hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) geraten, die im Koalitionsvertrag angelegten Strukturreformen bei der Bahn eins zu eins und zügig umzusetzen. „Im Koalitionsvertrag sind viele richtige Dinge angelegt. Das Wichtigste ist die Strukturreform bei der Finanzierung nach österreichischem Vorbild“, sagte Puls der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).

„Die Straße soll sich künftig weitgehend von selbst durch die Lkw-Maut finanzieren, der Bundeshaushalt konzentriert sich auf die Bahn“, empfahl der IW-Experte. „Ein Eisenbahninfrastrukturfonds, wie er im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, kann überjährige Finanzierungssicherheit für die Sanierung des Schienennetzes schaffen. Die Bahn wäre dann nicht mehr so abhängig von jährlichen Haushaltsgesetzen“, erklärte Puls.

„Außerdem soll die Entflechtung des Netzes vom Betrieb vorangetrieben werden, allerdings im integrierten Konzern. Das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, sagte der Ökonom.

Wer neuer Bahnchef werde, werde es nicht leicht haben. „Offenbar ist es nicht einfach jemand dafür zu finden. Wer auch immer es machen wird, wird auf jeden Fall in den kommenden Jahren für die Öffentlichkeit der Prügelknabe sein. Die jetzt laufende Sanierung ist immerhin ein Langstreckenlauf. Für den Job braucht man daher ein dickes Fell“, sagte Puls.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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