Selenskyj und Europäer werfen Russland Verzögerungstaktik bei Friedensverhandlungen vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Staats- und Regierungschefs mehrerer europäischer Länder werfen Russland mit Blick auf mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg eine Verzögerungstaktik vor.

„Wir unterstützen nachdrücklich die Position von Präsident Trump, dass die Kämpfe sofort eingestellt werden sollten und dass die derzeitige Kontaktlinie der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein sollte“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Man halte dabei weiterhin an dem Grundsatz fest, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürften.

„Die Verzögerungstaktik Russlands hat immer wieder gezeigt, dass die Ukraine die einzige Partei ist, die es mit dem Frieden ernst meint“, so die Staats- und Regierungschefs. „Wir alle können sehen, dass Putin weiterhin auf Gewalt und Zerstörung setzt.“

Daher sei für uns klar, dass die Ukraine vor, während und nach einem Waffenstillstand in einer möglichst starken Position sein müsse. „Wir müssen den Druck auf die russische Wirtschaft und die russische Rüstungsindustrie erhöhen, bis Putin bereit ist, Frieden zu schließen.“ Deshalb entwickele man Maßnahmen, um „den vollen Wert“ der eingefrorenen russischen Staatsvermögen zu nutzen, damit die Ukraine über die erforderlichen Ressourcen verfüge.

Unterzeichnet haben die Erklärung Selenskyj sowie der britische Premierminister Keir Starmer, Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, Polens Premierminister Donald Tusk, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, Norwegens Premierminister Jonas Gahr Store, der finnische Präsident Alexander Stubb und die dänische Premierministerin Mette Frederiksen.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

  • Related Posts

    Malala Yousafzai kritisiert Afghanistans Frauenpolitik und deutsche Taliban-Verhandlungen

    Die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai hat scharfe Kritik an der Afghanistan-Politik der Bundesregierung geübt.„Es ist falsch, die Beziehungen zu den Taliban zu normalisieren. Keine Regierung sollte das tun“, sagte sie dem…

    Homeoffice-Quote in Berlin und Brandenburg über Bundesdurchschnitt

    In Berlin hat 2024 etwa jeder dritte Beschäftigte mindestens gelegentlich im Homeoffice gearbeitet. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg teilte am Mittwoch mit, dass die Homeoffice-Quote in Deutschland seit 2021 weitgehend…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert