Fahrradklima in Deutschland: Großstädte verbessern sich, aber Sicherheit bleibt Herausforderung

Die Zufriedenheit der Radfahrer in Deutschland hat sich zuletzt leicht verbessert. Das geht aus dem Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Demnach haben sich zehn von 15 Großstädten über 500.000 Einwohner in der Wahrnehmung der Radfahrer signifikant verbessert. Nürnberg habe am meisten aufgeholt und punktet mit guter Akzeptanz der Radfahrer im Verkehr, mit fahrradfreundlichen Ampelschaltungen und der Qualität neuer Radwege, so der ADFC. Spitzenreiter Frankfurt habe viele neue Radwege, geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen und fahrradfreundliche Nebenstraßen eingerichtet, viele neue Radbügel aufgestellt und das Radwegenetz lückenlos beschildert. In Düsseldorf, Essen und Berlin kritisierten hingegen die Radfahrer die fehlende Fahrradförderung in letzter Zeit.

Trotz der positiven Entwicklung bleiben zu schmale oder zugeparkte Radwege problematisch, und 70 Prozent der Befragten fühlten sich auf dem Rad im Straßenverkehr nicht sicher. Der Überholabstand wurde als besondere Herausforderung genannt.

„In fast allen Großstädten zeigt sich, dass Investitionen in den Radverkehr – in breite, sichere Radwege, Fahrradbrücken und Fahrradparkplätze – sofort für mehr Zufriedenheit unter den Radfahrenden sorgen“, sagte ADFC-Chef Frank Masurat. Selbst hügelige Städte wie Tübingen und Auerbach im Vogtland hätten es durch den konsequenten Ausbau der Radwegenetze – und die wachsende Beliebtheit von Pedelecs – geschafft, fahrradfreundlicher zu werden.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sagte unterdessen, dass es für mehr Zufriedenheit weiterhin die Anstrengungen aller Beteiligter brauche – nicht nur in den Großstädten, sondern auch in kleineren Gemeinden und in ländlichen Regionen.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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