CDU-Generalsekretär Linnemann kritisiert Proteste gegen AfD-Interview und fordert inhaltliche Debatte

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat kein Verständnis für den Protest beim ARD-„Sommerinterview“ mit AfD-Chefin Alice Weidel.

„Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören“, sagte Linnemann den Sender RTL und ntv. Man könne den Wähler nicht ignorieren und „kaputtschreien“, sondern müsse die AfD inhaltlich bekämpfen. Der AfD wirft Linnemann vor: „Weidel ist nur daran interessiert, schlechte Nachrichten zu konsumieren und dann den Champagner aufzumachen. Sie freut sich, wenn die Insolvenzzahlen nach oben gehen und die Wirtschaft abschmiert.“ Diese Haltung sei durch das Interview deutlich geworden. Aber: „Das wurde leider überlagert durch diese lauten Schreie. Das bringt gar nichts in der Demokratie. Argumente zählen und sonst nichts.“

Über ein Parteiverbotsverfahren, wie es die SPD bei ihrem Parteitag beschlossen hat, sagte Linnemann: „Die zehn Millionen Wähler sind nicht von heute auf morgen weg. Die wollen, dass wir bessere Politik machen.“ Die Debatte über ein Parteiverbot sei „nicht zielführend“, da sie von der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Partei ablenke. Linnemann ist sich sicher: „Wir haben die besten Argumente. Das hat man im Sommerinterview wieder gesehen. Frau Weidel war nicht in der Lage, zwei oder drei Punkte zu nennen, die in Deutschland gut laufen.“ Die AfD wolle „Deutschland kaputt machen“.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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