
Die Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Bettina Orlopp, hat den „Investitionsgipfel“ im Kanzleramt als „wichtiges positives Signal“ für den Wirtschaftsstandort Deutschland bezeichnet.
Den Sendern RTL und ntv sagte Orlopp am Montag: „Wachstum ist auch Psychologie. Deswegen ist es so wichtig, dass wir investieren, dass die Unternehmen auch in Deutschland investieren.“
Zur konkreten Frage, wie viel von den angekündigten 631 Milliarden Euro tatsächlich neue Investitionen seien, äußerte sich Orlopp zurückhaltend. Sie sprach von Leuchtturmprojekten und dem Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft, vermied aber eine klare Einordnung der Zahlen.
Kritik an der Zusammensetzung der Teilnehmer wies Orlopp nicht grundsätzlich zurück, sagte jedoch: „Das ist erst mal nur ein Anfang.“ Der Mittelstand werde eine zentrale Rolle spielen – auch vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten wie den laufenden Handelskonflikten.
Nach dem „Investitionsgipfel“ im Kanzleramt sorgte das Abschlussbild für Diskussionen: Auf dem offiziellen Foto sind fast ausschließlich Männer zu sehen – unter ihnen nur zwei Frauen: Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Orlopp.
Orlopp reagierte darauf gelassen, aber bestimmt: „Es geht nicht um Quoten, sondern darum, Vielfalt zu fördern.“ Unternehmen müssten messbare interne Programme schaffen, „damit Frauen wie Männer gleichermaßen Entwicklungschancen haben“. Eine „sture Quote“ sei aus ihrer Sicht nicht zielführend: „Wir sprechen lieber vom fairen Anteil – je nach Branche und Ausgangslage.“
Sie sei optimistisch, dass sich dieses Bild in den kommenden Jahren ändern werde – unter anderem, weil Frauen sichtbarer würden und mutiger Risiken eingingen. „Karriere macht man nicht ohne Risiko“, so Orlopp.
Foto: via dts Nachrichtenagentur