Grenzkonflikt in Guben: Bundespolizei scheitert an Zurückweisung eines Afghanen

In dieser Woche ist offenbar im brandenburgischen Guben eine Zurückweisung eines 18-jährigen Afghanen an der deutsch-polnischen Grenze gescheitert. Bundespolizisten versuchten, ihn über die Stadtbrücke zurück nach Polen zu schicken, scheiterten jedoch an einer selbsternannten polnischen „Bürgerwehr“, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf einen internen Börsenbericht. Mutmaßliche Mitglieder der häufig als rechtsradikal eingestuften „Bewegung zur Verteidigung der Grenze“ („Ruch Obrony Granic“) sollen demnach den Afghanen gedrängt haben, wieder über die Brücke nach Deutschland zurückzugehen.

Laut dem Bericht wandte sich die Bundespolizei an ihre polnischen Kollegen und bat sie, den jungen Mann in Empfang zu nehmen. Kurz darauf erschien auf polnischer Seite eine Streife des Grenzschutzes. Die deutschen Polizisten schickten den Afghanen erneut über die Gubener Stadtbrücke nach Polen. Doch wieder forderte die selbsternannte „Bürgerwehr“ den 18-Jährigen zum Umdrehen auf – offenbar ohne dass der polnische Grenzschutz einschritt.

Die Bundespolizei drängte auf ein Einlenken. Doch der Kommandant des polnischen Grenzschutzes soll es abgelehnt haben, den Afghanen über die Brücke einreisen zu lassen. Laut „Spiegel“ schickte die Bundespolizei den 18-Jährigen später im rund 60 Kilometer entfernten Bad Muskau über die Grenze nach Polen. Dort stand weder eine Bürgerwehr noch waren polnische Grenzschützer vor Ort.

Das Bundesinnenministerium teilte auf Anfrage des Nachrichtenmagazins mit, man äußere sich „grundsätzlich nicht zu Einzelfällen und zu Maßnahmen anderer Behörden“.

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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